Das Vergabegremium der MV Filmförderung hat in seiner zweiten Sitzung 2025 Fördermittel in Höhe von rund 665.000 Euro vergeben. Insgesamt werden elf Projekte in den Bereichen Produktion, Stoff- und Projektentwicklung sowie für den Verleih gefördert. Zudem stellt die MV Filmförderung weitere 20.000 Euro für Präsentation, Abspiel und eine Stoffentwicklung bereit.

„Die geförderten Projekte zeigen, wie eng kreatives Filmschaffen mit Mecklenburg-Vorpommern verbunden ist – inhaltlich, landschaftlich und persönlich. Wir freuen uns über Geschichten, die Haltung zeigen, überraschen und über die Region hinauswirken“, sagt Olaf Jacobs, Geschäftsführer der MV Filmförderung.

Produktionsförderung für sieben Filme – erzählt, gedreht, verwurzelt in MV

Ein Spielfilm, vier Dokumentarfilme und zwei Kurzfilme werden in der Produktion unterstützt – mit thematischen, biografischen oder erzählerischen Wurzeln in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Spielfilm EIN KALIFORNISCHER TRAUM ODER NO PLACE ON EARTH (250.000 Euro, Zero One Film) ist ein episodisch erzähltes Drama und Roadmovie über Frauen zwischen Selbstbehauptung und gesellschaftlichem Erwartungsdruck – inspiriert vom Leben und Werk Christa Wolfs. Die Regie übernimmt Christian Schwochow, das Drehbuch stammt von Heide Schwochow und Ina Strelow.  Mutter und Sohn stammen von der Insel Rügen. Einer der zentralen Handlungsorte ist Christa Wolfs ehemaliges Sommerhaus in Woserin (Landkreis Ludwigslust-Parchim).

Auch der Dokumentarfilm DIE JAHRHUNDERTFRAU (60.000 Euro, Solo:Film) knüpft thematisch an Christa Wolf an. Regisseurin Sabine Michel verwebt Gespräche mit Künstler:innen, Kritiker:innen und Angehörigen der Wolf-Familie zu einem filmischen Porträt über Identität, Moral und gesellschaftliches Erbe. Dreh- und Handlungsort soll ebenfalls Woserin sein. Der Kinodokumentarfilm NACHHALL (90.000 Euro, Inselfilm) setzt sich mit der Rolle von Hebammen im Nationalsozialismus auseinander. Im Mittelpunkt steht Nanna Conti, „Reichshebammenführerin“ und Urgroßmutter der Filmemacherin Lena Ditte Nissen. Drehort ist unter anderem Alt Rehse (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte), einst Standort der NS-„Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“.

MARTERIA – WER, WENN NICHT JETZT! (60.000 Euro, Granvista Media) begleitet den Rostocker Rapper Marteria auf dem Weg zu seinem Comeback – zwischen neuem Album, Tour und der Frage, wer er heute ist. Regie führt Nahuel Lopez. Einblicke in das Land selbst liefert der TV-Dokumentarfilm MV VON OBEN (59.836,32 Euro, Hanse TV). Mit eindrucksvollen Luftaufnahmen und persönlichen Geschichten porträtiert der Film Menschen, die in Mecklenburg-Vorpommern leben oder immer wiederkehren. Regie und Buch verantworten Udo Tanske und Jan Heidebreck.

Der Animationskurzfilm DER SCHAURIGE SCHUSCH (40.000 Euro, Protoplanet Studio) erzählt mit Witz und Herz von Vorurteilen, Mut und überraschender Freundschaft. Regie führt die von Rügen stammende Antje Heyn, das Drehbuch stammt von ihr und Alexander Isert. Mit TROPHÄE (19.500 Euro, Flüsterfilm) inszeniert Regisseur Benjamin Hujawa einen Kurzfilm über die Weitergabe toxischer Männlichkeitsbilder. Im Mittelpunkt steht ein Vater-Sohn-Konflikt bei einem Ausflug an die Warnow.

Neue Stimmen in Entwicklung: Förderung für Spiel- und Dokumentarfilmstoffe

Vier weitere Projekte werden im Bereich Stoff- und Projektentwicklung gefördert. Dazu zählt der zweite Spielfilm FARN (20.000 Euro, Amerikafilm) der Mecklenburger Regisseurin Laura Laabs. Mit KLAPPER (20.000 Euro) von Nina Rathke und BUSBUDE (18.000 Euro) von Anja Umland werden außerdem zwei Debütspielfilmstoffe aus Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Eine Stoffentwicklungsförderung erhält das Dokumentarfilmprojekt WHO WE ARE (16.700 Euro) von Sophie Ataya. Zudem wird der Spielfilm ROTE STERNE ÜBERM FELD (10.000 Euro, Farbfilm Verleih) im Verleih unterstützt, der am 6. November deutschlandweit Kinostart feiern wird.

→ Übersicht aller geförderten Projekte