Das Gremium der MV Filmförderung hat in seiner dritten Sitzung 2024 Fördermittel in Höhe von rund 780.000 Euro vergeben. Insgesamt werden 15 Projekte in den Bereichen Produktion, Stoff- und Projektentwicklung gefördert. Zusätzlich stellt die MV Filmförderung weitere 36.000 Euro für Filmprojekte, Veranstaltungen und Qualifizierungsmaßnahmen bereit.

„Wir freuen uns über DUDENDORF, das neue Projekt von Mark Sternkiker, der zuletzt mit seinem Spielfilm MELS BLOCK bei den Hofer Filmtagen Premiere gefeiert hat und im Januar auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis zu sehen ist“, sagt Olaf Jacobs, Geschäftsführer der MV Filmförderung. „Wie bereits MELS BLOCK wird auch DUDENDORF im Rahmen des Fifty-Fifty-Abkommens mit ZDF/Das Kleine Fernsehspiel gefördert – erneut in Zusammenarbeit mit einer ansässigen Filmproduktion, dieses Mal Von Anfang Anders aus Rostock. Mit SCHWEBETEILCHEN erhält die preisgekrönte Animationsfilmerin und Rüganerin Juliane Ebener Unterstützung für die Entwicklung ihres ersten Langfilms, der auf innovative Weise Animation und dokumentarisches Erzählen verbindet.“

Gesellschaftliche Umbrüche, persönliche Dramen und historische Entdeckungen: Spiel- und Dokumentarfilme zur Produktion

SPAZIERGANG NACH SYRAKUS (250.000 Euro, Pandora Film Produktion) – Regisseur Lars Jessen adaptiert die Erzählung von Friedrich Christian Delius: Paul Gompitz, ein junger Mann aus Rostock, träumt davon, die Reise des Dichters Johann Gottlieb Seume nach Syrakus nachzuvollziehen. Doch als DDR-Bürger bleibt ihm nur eine Flucht. Das Drehbuch stammt von Heide und Rainer Schwochow, die Hauptrollen übernehmen Charly Hübner, Jördis Triebel und Lina Beckmann.

DUDENDORF (115.000 Euro, Von Anfang Anders Filmproduktion) – Mark Sternkiker dokumentiert die wechselvolle Geschichte des ehemaligen DDR-Musterguts Dudendorf. 1994 von einem Banker gerettet, ist es heute Sinnbild des Verfalls. Zwischen bröckelnden Fassaden sucht der Besitzer nach einem Weg, mit den verbliebenen Bewohnern in Kontakt zu treten. Gefördert im Rahmen des Fifty-Fifty-Abkommens mit ZDF/Das Kleine Fernsehspiel.

Die romantische Komödie NO GOOD MEN (70.000 Euro, Adomeit Film) von Shahrbanoo Sadat spielt vor der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 in Kabul. Die 25-jährige Naru kämpft mit ihrer gescheiterten Ehe und findet sich in einem Liebeschaos wieder, während sie gleichzeitig um das Sorgerecht für ihren Sohn ringt. Drehort soll u.a. der Flughafen Rostock-Laage sein.

In GENOSSE KRENZ (70.000 Euro, solo:film) zeichnet Regisseur Lutz Pehnert den Aufstieg und Fall von Egon Krenz in der DDR nach. Basierend auf Gesprächen mit ihm, reflektiert der Film seine politischen Entscheidungen und Ambitionen im Kontext des Kalten Krieges. Er beleuchtet den Niedergang der DDR, die Lebenswege der Menschen, die im System aufwuchsen, und Krenz’ persönliche Niederlage nach seinem Rücktritt.

SYSTEMSPRINGER (40.000 Euro, Vive la Dok Filmproduktion) von Melanie Lischker begleitet den Leiter einer Rostocker Jugendhilfeeinrichtung und zeigt in einer Langzeitbeobachtung, wie das Jugendhilfesystem angesichts gesellschaftlicher Krisen, Bürokratie und Fachkräftemangel an seine Grenzen stößt und dabei oft die Bedürfnisse der jungen Menschen aus dem Blick verliert.

SUMMER BLUES (150.000 Euro, Von Anfang Anders Filmproduktion) unter der Regie von Anna Ansone erzählt die Geschichte der lettischen Künstlerin Ulla, die in Rostock unerwartet auf ihre entfremdete Schwester trifft. Die Begegnung führt zu Spannungen und Konflikten, die sie während der 24-stündigen Fährfahrt zurück nach Lettland bewältigen müssen.

DER BESTE VATER DER WELT (40.000 Euro, Montavia Filmproduktion) von Sven Serah ist eine Tragikomödie über den 11-jährigen Fridolin, der bei seiner Mutter wohnt und seinen Vater Jan nur in den Ferien sieht. Frido freut sich immer riesig auf diese Zeit, denn mit seinem abenteuerlustigen Vater ist immer etwas los – schließlich ist er der „beste Vater der Welt“. Doch leider hat Jan ein massives Alkoholproblem, das die Ferien und ihre Beziehung überschattet.

Der Dokumentarfilm GUTEN ABEND DU SCHÖNE. ERZÄHLE WEITER! (30.000 Euro, Shoot From The Hip Filmproduktion) von Ina Borrmann beschäftigt sich mit Maxie Wander und ihrem 1977 veröffentlichten Buch „Guten Morgen, du Schöne“, einem der bekanntesten Werke der DDR-Literatur. In diesem Buch erzählen Frauen unterschiedlicher Herkunft und Alters von ihren Sehnsüchten und Wünschen. Der Film lässt diesev Frauen auf ihr Leben zurückblicken und setzt die Portraits filmisch fort, wobei er die Geschichten bis in die Gegenwart verfolgt.

Regionale Geschichten, Konflikte und die Suche nach dem eigenen Platz: Neue Stoffe und Projekte aus MV

Für ihren Spielfilm TAKO TSUBO (15.000 Eur0, Latemar Film) erhält Tereza Kotyk eine Projektentwicklungsförderung. Das Projekt wurde bereits mit einer Stoffentwicklungsförderung durch die Kulturelle Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern unterstützt und soll an der Ostseeküste entstehen.

Außerdem erhalten die Komödie TOTE OMA KANN JA MAL VORPOMMERN (20.000 Euro) des aus Vorpommern stammenden Autors Tobias Wiemann (AMELIE RENNT) und Nico Woche, die Dokufiction GLATZE & KANAKE – ZWEI UNGEWÖHNLICHE FREUNDE (20.000 Euro) von Sylvio Kaczmarek und der Spielfilm KOLLEKTORGANG (20.000 Euro) von Dörte Franke eine Stoffentwicklungsförderung. Hinzu kommen der Spielfilm AHMET (20.000 Euro) von Autor Sandin Puce, der dokumentarische Animationsfilm SCHWEBETEILCHEN (16.000 Euro) von Juliane Ebener und der Dokumentarfilm STAMMGAST von Benjamin Hujawa und Hoang Quynh Nguyen.

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