Das Gremium der im Oktober gegründeten MV Filmförderung GmbH hat über die Vergabe von Fördermitteln in Höhe von 1,225 Millionen Euro entschieden. Aus 29 Anträgen wählte das Vergabegremium in seiner ersten Sitzung am vergangenen Montag 13 Film- und Serienproduktionen aus, die in den Kategorien Produktions- und Projektförderung sowie Stoffentwicklung unterstützt werden, darunter sechs Nachwuchsprojekte.

„Ausgewählte Stoffe, die Mecklenburg-Vorpommern thematisch in seiner ganzen Vielfalt und Tradition zeigen”

Die kulturwirtschaftlich ausgerichtete Förderinstitution vergibt in der ersten Förderrunde Mittel in Höhe von 992.500 Euro als erfolgsbedingt rückzahlbare Darlehen an hochwertige Kino- und TV- Produktionen. Kleinere Projekte sowie Stoff- oder Projektentwicklungen erhalten Zuschüsse in Höhe von insgesamt 232.000 Euro. Ein großer Wert wurde bei der Vergabe der Mittel daraufgelegt, dass die Fördermittel effizient in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt werden sollen. Weitere wichtige Aspekte sind Gendergerechtigkeit, nachhaltige Themen und Talentförderung.

„Es ist die höchste Summe an Filmförderung, über die eine Vergabesitzung in Mecklenburg-Vorpommern bisher jemals entschieden hat”, erklärt der Geschäftsführer der MV Filmförderung Olaf Jacobs. „Besonders freut mich, dass das Ergebnis zeigt, dass es schon in dieser ersten Förderrunde gelingt, die Schwerpunkte zu setzen, die uns besonders wichtig sind. So ist ein hoher Anteil von Nachwuchsprojekten dabei und in den ausgewählten Stoffen Mecklenburg-Vorpommern thematisch in seiner ganzen Vielfalt und Tradition präsent. Der Anspruch der MV Filmförderung GmbH kulturelle und wirtschaftliche Aspekte in einer Förderung zu vereinen findet hier eine konsequente Umsetzung.“

Kinderbuchklassiker, hochkarätige Stars und Nachwuchstalente

Das Vergabegremium, das aus sieben Filmfachleuten besteht, entschied sich in der Kategorie Produktionsförderung für vier Dokumentar- und vier Spielfilmprojekte, darunter zwei Nachwuchsfilme.

Zur Auswahl gehören die Action-Komödie ALFONS ZITTERBACKES CHAOTISCHE KLASSENFAHRT von Mark Schlichter, hochkarätig besetzt mit Tilman Döbler, Alexandra Maria Lara, Devid Striesow, Thorsten Merten und Wolfgang Stumph. Die Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers wird auf der Insel Rügen gedreht. Die internationale Produktion LAST SONG FOR STELLA (Kilian Riedhof) erzählt die Geschichte der sogenannten jüdischen „Greiferin“ Stella Goldschlag, gespielt von Paula Beer, die u.a. in Schwerin entstehen soll.
Gefördert werden außerdem der Geschichts-Thriller ROTE STERNE ÜBERM FELD von Nachwuchstalent Laura Laabs, der in Bad Kleinen realisiert wird und der zweite Spielfilm des jungen Rostockers Max Gleschinski, BAHRI, der in seiner Heimatstadt spielt.

Mit seinem neuen Projekt DANN GEHSTE EBEN NACH PARCHIM widmet sich Dokumentarfilmer Dieter Schumann einem kleinen Provinztheater und begleitet drei junge Schauspielerinnen und Schauspieler in der mecklenburgischen Kleinstadt. Die CLIP Film- und Fernsehproduktion aus Stralsund erhält zudem Förderung für ein Portrait über den Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel.

Surfer-Szene, verödete Kleinstadt und ostdeutsche Familien

In der Kategorie Stoffentwicklung wurden zwei Serienkonzepte von jungen Autorinnen ausgewählt, die besondere lokale Geschichten erzählen. Susann Schadebrodt beschreibt in ALOHA ROSTOCK das Leben einer jungen Surferin in der Hansestadt im Spannungsfeld zwischen Familie und Freunden, Heimat und Rassismus. Ulrike Tony Vahl widmet sich in DER LEERE HIMMEL den Themen Mensch, Natur und Technologie und setz diese in einen mystischen Kontext in der vorpommerschen Kleinstadt.

Gefördert werden zudem der Dokumentarfilm DIE ANDEREN LEBEN der Greifswalder Filmemacherin und Autorin Sabine Michel über drei Generationen von ostdeutschen Familien und der Thriller MÖNKWITZ – der Fragen nach gesellschaftlichen und politischen Werten, Differenzen und Moralvorstellungen stellt. Das Team um Autor Lucas Flasch gewann mit seinem Kurzfilm AM ENDE DER WALD 2016 den Student-Academy-Award (Oscar).

Mit einer Projektentwicklungsförderung wird der Dokumentarfilm NEULAND unterstützt. Im Debüt von Paul Raatz prallen zwei Welten aufeinander – Großstadt trifft auf alternde Gemeinde.

Übersicht der geförderten Projekte