In seiner zweiten Fördersitzung des Jahres hat das Gremium der MV Filmförderung über die Vergabe von Fördermitteln in Höhe von rund 445.000 Euro entschieden. Acht Spiel- und drei Dokumentarfilmprojekte sowie eine Serie werden in den Bereichen Produktion sowie in der Stoff- und Projektentwicklung unterstützt. Darüber hinaus vergibt die MV Filmförderung weitere 10.000 Euro für die Produktion eines Kurzfilms und eine Abspielförderung.

Olaf Jacobs, Geschäftsführer der MV Filmförderung stellt heraus: „Unsere zweite Förderrunde gibt ein Versprechen für die Zukunft. Hatten wir in diesem Fall doch besonders viele Stoffentwicklungen zu entscheiden, die hoffentlich die Grundlage für Produktionen sind, die in den nächsten Jahren bei uns im Land stattfinden können. Daneben hat die Förderrunde einen Schwerpunkt auf den Kinderfilm gelegt. Wir sind froh mit unserer Förderung diese Projekte möglich zu machen, weil wir auf wirklich interessante Filme hoffen können und zugleich nachhaltig für Arbeit und Know-how bei uns im Land sorgen.“

Eine Abenteuerreise mit dem Traktor und ein fliegender Affe auf großer Mission

Förderung für die Produktion erhält KANNAWONIEWASEIN (AT) (100.000 Euro, Lieblingsfilm) in der Regie von Stefan Westerwelle. Der Kinderfilm ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Martin Muser über eine abenteuerliche Reise zweier Kinder mit dem Traktor bis ans Meer in Mecklenburg-Vorpommern und eine dicke Freundschaft.

Große Abenteuer erlebt auch der kleine Held in Veit Helmers AKIKO, DER FLIEGENDE AFFE (180.000 Euro, Veit Helmer-Filmproduktion). Akiko lebt im Zoo und wird von seiner Familie in die Welt geschickt, um seine Verwandten zu finden und gemeinsam mit ihnen die Tiere aus dem Zoo zu befreien. Die Dreharbeiten in Mecklenburg-Vorpommern finden unter Mitwirkung vieler ansässiger Filmschaffender und Dienstleister:innen aus dem Bundesland im Sommer 2022 statt.

Über Ängste und den Verlust

In der Projektentwicklung werden ein Spiel- und ein Dokumentarfilm zweier in MV-ansässiger Produktionsfirmen unterstützt. Darunter das Langfilmdebüt LOCKED (20.000 Euro, Von Anfang Anders Filmproduktion) des Rostocker Regisseurs Benjamin Hujawa. März 2020, in Bratislava: Als schlagartig der Corona-Lockdown verhängt wird, sind drei deutsche Jugendliche und ein illegaler Taxifahrer auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Bei der gemeinsamen Autofahrt zurück nach Deutschland treffen emotionale und existenzielle Ängste aufeinander und erschüttern das Leben beider Seiten nachhaltig. Das Projekt erhielt im Rahmen der Förderinitiative aus dem MV-Schutzfonds zur Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie bereits eine Stoffentwicklungsförderung.

In dem Dokumentarfilm WAS BLEIBT IST LIEBE – VOM LEBEN MIT DER TRAUER (5987,29 Euro, Rabauke Filmproduktion) erzählt Regisseurin und Autorin Anja Umland vom plötzlichen Tod ihrer Mutter und ihrem Umgang mit der Trauer. Davon ausgehend beleuchtet sie die Themen Tod und Trauer und deren Platz in der westlichen Gesellschaft. Auch Anja Umland erhielt bereits eine Stoffentwicklung für ihr Projekt.

Neue Stoffe aus und über Mecklenburg-Vorpommern

Im Bereich der Stoffentwicklung erhält u.a. der von der Insel Rügen stammende Filmemacher Christoph Eder (WEM GEHÖRT MEIN DORF?) eine Förderung für sein neues Dokumentarfilmprojekt. Am Beispiel der Entwicklung einer Werft in Wismar erzählt GERMAN FACTORY (AT) (20.000 Euro) die Geschichte einer sich komplett ändernden Weltwirtschaft und die Auswirkungen für jeden Einzelnen von uns.

Gefördert wird zudem das Serienprojekt CARWITZ (20.000 Euro) von Autor und Produzent Andreas Eicher. In den geplanten sechs Episoden soll es um das Leben des Schriftstellers Hans Fallada gehen, der mehrere Jahre in Carwitz, einem Dorf nahe der mecklenburgischen Kleinstadt Feldberg lebte.

In HOCKSTRECKSPRUNG (20.000 Euro) begibt sich eine undiagnostizierte bipolare Kunststudentin nach dem mehrdeutigen Tod ihres Vaters mit einem Papagei auf ein Tramp-Abenteuer, um auf der Suche nach seiner ehemaligen Geliebten Antworten auf die Frage nach ihrer eigenen Beziehungsfähigkeit zu finden. Das Drehbuch entsteht auf Grundlage des Romanes der Nachwuchsautorin Josephine Händel aus Mecklenburg-Vorpommern.

Die aus MV-stammende Autorin Dagmar Rockel-Kuhnle entwickelt für HÄNDE HOCH! LEINEN LOS! (20.000 Euro) eine originelle Krimi-Komödie über drei zu Gastronomen resozialisierte Jungkriminelle, die nach einem Bankraub mit einem Hausboot über die mecklenburgische Seenplatte fliehen. Mit ihren Kochkünsten und Gastgeberqualitäten erobern sie schnell die Herzen ihrer Geiseln.

→ Liste aller geförderten Projekte

 

Die Förderentscheidungen trafen am 22. Juni 2022:

André Zabel – Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten
Birgit Müller – Norddeutscher Rundfunk, Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern
Jörg Schneider – ZDF, Das Kleine Fernsehspiel
Katja Pilgrim –Berufsverband der Film- und Medienproduzenten Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Matthias Elwardt –Kino Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V.
Dr. Christoph Palmer –Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen e.V.
Prof. Elizabeth Prommer –Institut für Medienforschung der Universität Rostock
Annett Freier  – Latücht Film & Medien e.V. Neubrandenburg / dokumentART Neubrandenburg
Prof. Olaf Jacobs – Geschäftsführer MV Filmförderung