Zwei Projekte wurden vom Vergabegremium der MV Filmförderung für eine Förderung im Rahmen des Fifty-Fifty-Abkommens mit dem ZDF/Das kleine Fernsehspiel ausgewählt. Mithilfe des Programms sollen neue Filmtalente aus und in Mecklenburg-Vorpommern gezielt unterstützt und der Einstieg in die Branche erleichtert werden.

Olaf Jacobs, Geschäftsführer der MV Filmförderung: „Ich freue mich, dass wir die im vergangenen Herbst aufgelegte Kooperation mit dem ZDF/Das kleine Fernsehspiel so schnell mit Leben erfüllen und zwei vielsprechende Projekte in Mecklenburg-Vorpommern unterstützen können. Mit dem Fifty-Fifty-Programm können diese nun unmittelbar in die Realisierung finden.

Burkhard Althoff, Leiter der ZDF-Redaktion Das kleine Fernsehspiel: „Dass so rasch spannende Talente und Projekte für unser gemeinsames Fifty-Fifty-Programm gefunden wurden, zeigt, welches filmemacherrische Potential Mecklenburg-Vorpommern hat. Dass die Filmemacher:innen dank schneller Entscheidungen und des kurzen Finanzierungswegs von Fifty-Fifty jetzt zügig loslegen können, ist ein echter Vorteil und ein guter Auftakt für Fifty-Fifty in MV.“

Debütspielfilm aus dem Rostocker Plattenbau

MELS BLOCK ist der erste abendfüllende Spielfilm des Rostocker Regisseurs Mark Sternkiker nach einem Drehbuch von Seraina Nyikos (GREENLIGHT – GERMAN GENIUS; KU’DAMM 63). Verantwortliche Produzent:innen sind Paula Klossner und Stephan Buske (Tidewater Pictures), mit denen Sternkiker, der seit über 20 Jahren als Filmemacher und Medienpädagoge in Rostock tätig ist, im vergangen Jahr bereits das Kurzfilmprojekt SCHNITTSTELLE in einer Plattenbausiedlung im Rostocker Stadtteil Groß Klein realisierte, die auch Handlungs- und Drehort für seinen Langfilm sein soll. SCHNITTSTELLE wurde auf dem Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 2022 mit dem Wir-Vielfaltspreis ausgezeichnet.

Die Stoffentwicklung des Projektes wurde bereits mit einem Zuschuss von 20.000 Euro gefördert. Die MV Filmförderung und das ZDF/Das kleine Fernsehspiel beteiligen sich somit mit jeweils 420.000 Euro an der Realisierung des Projekts.

Zum Inhalt: Heute steht Mel auf der Gewinnerseite des Lebens, das war aber nicht immer so. Dieser Makel nervt die Selfmade-Millionärin so sehr, dass sie kurzerhand den Plattenbau kauft, in dem sie aufgewachsen ist. Sie möchte mit ihrer Geschichte abschließen, doch die Vergangenheit ist ein störrisches Biest. Ein tragikomisches (Mehr-) Kammerspiel in Rostocks Groß Klein.

Migrationsgeschichte über Torgelower Fußballmannschaft

Auch Loraine Blumenthals Dokumentation IM ABSEITS – EICHI UND DER FC PIO wurde für eine Förderung ausgewählt. Die in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsene Autorin und Regisseurin setzt den Fokus ihrer Arbeit auf ungewöhnliche Migrationsgeschichten. So realisierte sie bereits Filme wie MAPI LIBERIA über ein Flüchtlingslager in Westafrika und die mehrfach ausgezeichnete Dokumentation THE MAYOR’S RACE über den ersten schwarzen Bürgermeister in einer europäischen Stadt. Produzent für ihr neues Projekt ist Gregor Streiber (Inselfilm). Die Bildgestaltung übernimmt die Kamerafrau Anke Riester.

Die Stoffentwicklung von IM ABSEITS – EICHI UND DER FC PIO wurde bereits mit einem Zuschuss von 19.077 Euro gefördert. Die MV Filmförderung und das ZDF/Das kleine Fernsehspiel unterstützen das Projekt mit einer Gesamthöhe von jeweils 120.000 Euro.

Zum Inhalt: Thomas „Eichi“ Eichstätt, trainiert in der Kleinstadt Torgelow im östlichen Mecklenburg-Vorpommern die Fußballmannschaft FC Pio. Viele der jungen Spieler:innen sind aus ihren Heimatländern geflohen und kämpfen mit Jobsuche, Akzeptanz und ihrer Vergangenheit. Für viele ist Eichi Vaterfigur, doch auch er blickt auf eine düstere Zeit als Neonazi zurück. Ein abendfüllender Dokumentarfilm darüber, was es heißt, Brücken zu schlagen und im Leben neu anzukommen.