Der Dokumentarfilm BALDIGA – ENTSICHERTES HERZ in der Regie von Markus Stein feiert seine Uraufführung bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen Berlin (15. bis 25. Februar 2024) in der Sektion „Panorama“. Der aus Anklam stammende Filmemacher und Kulturwissenschaftler Ringo Rösener zeichnete verantwortlich für Idee und Buch.

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BALDIGA widmet sich dem 1993 an Aids verstorbenen Fotografen Jürgen Baldiga. Er war Künstler, Aids-Aktivist und Kämpfer gegen die Stigmatisierung schwuler Lebensentwürfe. Anhand von Tagebucheinträgen und Fotografien blickt der Film auf sein komplexes künstlerisches Werk und die West-Berliner Subkultur der 1980er- und frühen 1990er-Jahre zurück. Der Film erhielt 2019 eine Produktionsförderung über 23.000 Euro von der Kulturellen Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern.

Kurzinhalt:

West-Berlin 1979. Jürgen Baldiga, Sohn eines Essener Bergmanns, ist gerade in die Stadt gezogen und beschließt, Künstler zu werden. Er arbeitet als Stricher und Koch, schreibt Gedichte und Tagebuch. Mit seiner HIV-Infektion entdeckt er 1984 die Fotografie. Seine Bilder sollen die Zeit anhalten und die Wirklichkeit einfangen: Sie zeigen seine Freunde und Lover, wilden Sex und das Leben auf der Straße und immer wieder die lustvollen Tunten des Schwulenclubs SchwuZ, die zu seiner Wahlfamilie werden. Zwischen Verzweiflung und Begehren, Auflehnung und unbändigem Überlebenswillen wird Baldiga im Angesicht des nahen eigenen Todes zum Chronisten der queeren West-Berliner Subkultur. Als er 1993 im Alter von 34 Jahren stirbt, hinterlässt er tausende Fotografien und 40 Tagebücher – ein einzigartiges künstlerisches Vermächtnis.