Das Gremium der MV Filmförderung hat in seiner ersten Sitzung 2024 Empfehlungen für die Vergabe von Fördermitteln in Höhe von rund 483.000 Euro gegeben. Neun Projekte wurden in den Bereichen Produktion und Stoffentwicklung zur Förderung empfohlen. Darunter die Kurzanimation STRAHLEN der Rügener Filmemacherin Juliane Ebener und der Dokumentarfilm HIDDENSEE von Grimme-Preis-Trägerin Annekatrin Hendel. Darüber hinaus vergibt die MV Filmförderung knapp 40.000  Euro für zehn Projekte, Veranstaltungen und Qualifizierungsmaßnahmen.

„Die zur Förderung vorgesehenen Projekte werden zu deutlich mehr als 100 Prozent Regionalausgaben führen. Über die Hälfte sind Dokumentarfilme, die sich unterschiedlichen gesellschaftlichen und geschichtlichen Themen widmen und einen vielseitigen Einblick in menschliche Erfahrung und das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern bieten. Wir hoffen das diese Filme und ihre vielfältigen Perspektiven ein breites Publikum erreichen werden und den Reichtum der im Land und aus dem Land erzählbaren Geschichten in die Welt tragen“, sagt Olaf Jacobs, Geschäftsführer der MV Filmförderung.

Kunst an der Ostsee, Selbstentfaltung und der Umgang mit Trauer

Im Bereich Produktion werden fünf Projekte zur Förderung empfohlen, darunter vier Dokumentarfilme und eine Kurzanimation.

GO CLARA GO (55.000 Euro, Inselfilm) von Sylvie Kürsten taucht in die avantgardistische Kunstszene ein, die vor 50 Jahren Chemnitz und den Ostseeraum prägte. Der Dokumentarfilm erkundet die kreative Energie dieser Künstler:innen und ihre Fähigkeit, die Grenzen von Kunst und Sichtbarem zu verschieben.

In HIDDENSEE (125.000 Euro, It Works! Medien) wirft Annekatrin Hendel einen Blick auf hundert Jahre der mecklenburgischen Insel. Der Dokumentarfilm reflektiert die Zerrissenheit der deutschen Geschichte und präsentiert eine Collage aus Erinnerungen, Biografien und Zäsuren in vier verschiedenen Wertesystemen.

In Kombination aus Archivmaterial und Animation erzählt STRAHLEN (28.000 Euro, Juliane Ebner) der Mecklenburger Animationsfilmemacherin Juliane Ebner die Geschichte einer Gruppe ostdeutscher Künstler:innen. In ihrem Mittelpunkt die Malerin Käthe Ebner, die unerwartet ums Leben kommt.

Frank Amann begleitet in ICH FRIERE IN DER SONNE (50.000 Euro, Hanfgarn & Ufer) über vier Jahre fünf Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren aus einer Trabantensiedlung in Neubrandenburg. In dieser entscheidenden Lebensphase bis zum Schulabschluss werden sie mit den Herausforderungen der Pubertät und ihrer Herkunft konfrontiert.

Der Dokumentarfilm  WAS BLEIBT IST LIEBE – VOM LEBEN MIT DER TRAUER (150.000 Euro, Clip Film- und Fernsehproduktion) von Anja Umland handelt von der plötzlichen Erkrankung und dem Tod ihrer Mutter. Der Film zeigt ihre Reise durch Deutschland, um sich mit den Themen Tod und Trauer sowie ihrer Bedeutung in unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen.

Fragen nach Freiheit und Verbundenheit

Förderung erhalten zudem drei Spielfilm- und ein Dokumentarfilmprojekt für die Stoffentwicklung.

Aelrun Goette erzählt in PALUCCA (20.000 Euro) die Geschichte der 51-jährigen Weltklasse-Tänzerin Gret Palucca, die nach einem Autounfall mit dem Verlust ihrer Karriere konfrontiert ist. László, ein widerständischer Tänzer soll sie zurück an die Spitze bringen. Doch er hat seine eigenen Vorstellungen von Freiheit.

Im Spielfilm VIERUNDDREISSIGSTER SEPTEMBER (20.000 Euro, Schiwago Film) von Autor Torsten Schulz wird der 67-jährige Walter von seiner Frau Hilde erschlagen, überlebt jedoch. Er findet sich zwischen den Toten und den Lebenden wieder, ohne kommunizieren zu können. Regie soll Matti Geschonneck führen, mit dem Torsten Schulz bereits für die Verfilmung seines Romans BOXHAGENER PLATZ zusammenarbeitete.

LETZE FAHRT/OSTSEE (20.000 Euro) der Autoren Jakob Grunert und Wolfgang Flender erzählt die Geschichte einer gescheiterten Meeresbiologin, die in ihre Heimat auf einer Ostseeinsel zurückkehrt und sich in Schulden und mit einer Bewährungsstrafe wiederfindet. Um Geld zu verdienen, soll sie ihren Vater überreden, den Fischkutter zu verkaufen. Doch diesen findet sie in einem mysteriösen Zustand vor.

Das Dokumentarfilmprojekt MIT GEHÖRT HIER FAST ALLES (15.000 Euro) von Jean-Pierre Meyer-Gehrke und Mark Sternkiker erzählt die Geschichte des einstigen DDR-Vorzeigeguts Dudendorf. Im Jahr 1994 rettet ein ehemaliger Banker das Dorf, doch 30 Jahre später ist es ein Symbol des Verfalls für die verbliebenen Bewohner:innen.

 Liste der geförderten Projekte