Mehr und mehr Teams entdecken den Nordosten als Produktionsstandort
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- Im Jahr 2022 rund 2 Mio. Euro für die Förderung von Film- und Medienprojekten
- Davon 1,7 Mio. Euro Produktionsförderung für acht Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme sowie zwei Serien
- 503 Drehtage in Mecklenburg-Vorpommern
- Neben etablierten Drehorten auch Neuentdeckungen im gesamten Bundesland
- Zahl der Spielfilm-Produktionen steigt deutlich an (2020: 6, 2021: 16, 2022: 17)
2022 wurden insgesamt 32 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von rund 2 Millionen Euro unterstützt. Davon gingen 1,7 Millionen Euro in die Produktionsförderung für acht Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme sowie zwei Serien. 285.000 Euro erhielten 17 Projekte für die Stoff- und Projektentwicklung und rund 30.000 Euro gingen an fünf Projekte für den Verleih, zur Präsentation und für das Abspiel. 503 Drehtage wurden 2022 im Land verzeichnet. Damit bleibt diese Zahl seit Gründung der MV Filmförderung als landeseigene Film- und Medienförderung weiterhin stabil (2021: 528 Drehtage).
„Der Filmstandort Mecklenburg-Vorpommern ist sehr beliebt und lockt viele Produktionen aus ganz Deutschland in unsere Region. Immer mehr Teams entdecken neben etablierten Drehorten entlang der Ostseeküste neue Orte und Motive im gesamten Bundesland, u.a. die Mecklenburgische Seenplatte, die Region Vorpommern oder auch ländliche Regionen im westlichen Teil MVs. Auch die Zahl der Spielfilmproduktionen hat deutlich zugenommen. Waren es vor Gründung der MV Filmförderung im Jahr 2020 noch sechs Spielfilme, die in MV realisiert wurden, stieg die Anzahl im Jahr 2022 auf insgesamt 17 fiktionale Langfilme. Zudem zeigt sich deutlich der Fokus, den wir auf den Talentfilm legen“, stellt Olaf Jacobs, Geschäftsführer der MV Filmförderung heraus.
Produktionsstandort MV: Mehr Spielfilme, Serien und Dokumentarfilme kommen ins Land
Für ihren historischen Debütthriller ROTE STERNE ÜBERM FELD drehte Laura Laabs 40 Tage in Bad Kleinen und Umgebung. Einen dystopischen Blick in die Zukunft wagt Regisseurin Sophia Bösch in ihrem Langfilmdebüt MILCHZÄHNE nach dem gleichnamigen Roman von Helene Bukowski und realisierte dafür 15 Drehtage in Mecklenburg-Vorpommern. Anfang 2022 drehte zudem das Team um Drehbuchautorin und Regisseurin Sylke Enders für ihren Spielfilm SCHLAMASSEL 14 Tage in Pasewalk und Umgebung. Das Theater Vorpommern in Stralsund und die Halbinsel Wustrow dienten dem bild- und musikgewaltigen Opernfilm ORPHEA IN LOVE über die modern interpretierte Liebesgeschichte zwischen Orpheus und Eurydike von Regisseur Axel Ranisch als eindrucksvolle Drehorte. 15 Tage verbrachten zudem das Team und die Protagonist:innen (Thomas Schubert, Paula Beer, Langston Uibel, Enno Trebs) von Christian Petzolds Ostsee-Drama ROTER HIMMEL in Kühlungsborn und auf Wustrow.

Hannah Ehrlichmann und Regisseurin Laura Laabs © Amerikafilm/Sophie Weise-Meißner

Kameramann Carlos Vasquez Laura Laabs Sophie Weise-Meißner © Amerikafilm/Sophie Weise-Meißner

Johanna (Mareike Beykirch) und ihre Mutter Helga (Lina Wendel) im Trabi auf der Rückfahrt von der Beerdigung.

Dreharbeiten von SCHLAMASSEL in Pasewalk

Setbesuch ORPHEA IN LOVE im Theater Vorpommern in Stralsund

Mirjam Mesak in ORPHEA IN LOVE © Dennis Pauls

Thomas Schubert ROTER HIMMEL © Christian Schulz / Schramm Film

Enno Trebs (Cast), Langston Uibel (Cast), Anton Kaiser und Florian Koerner von Gustorf (Schramm Film), Christian Petzold (Regie & Drehbuch), Hans Fromm (Kamera), Thomas Schubert (Cast), Antje Naß (MV Film Commission), Marco Voß und Inga Behnsen (MV Filmförderung) © Marco Krüger / Schramm Film
Zwei MV-geförderte Kinderfilme beendeten 2022 ihren Dreh in MV. 15 Tage drehte das Team um Veit Helmer AKIKO, DER FLIEGENDE AFFE in Rostock und Schwerin. KANNAWONIWASEIN von Stefan Westerwelle – nach dem Kinderbuch von Martin Muser – zog es mit Stars wie Leslie Malton im Oktober für zwei Tage an die Ostsee nach Ahrenshoop auf Fischland-Darß.

Setbesuch AKIKO DER FLIEGENDE AFFE (v.l.n.r Richard Jacobi (RABAUKE Filmproduktion), Olaf Jacobs (Geschäftsführung MV Filmförderung), Inga Behnsen (MV Filmförderung), Veit Helmer ( Regie), Andres Aguilo (Kamera)) ©Veit Helmer-Filmproduktion

Die Flucht aus dem Tiergeschäft ©MV Filmförderung

Miran Selcuk und Lotte Engels in KANNAWONIWASEIN @ JensHauspurg

Setbesuch KANNAWONIWASEIN in Ahrenshoop auf Fischland Darß © Lieblingsfilm / Uve Haußig
34 Tage diente der Crime – Serie DIE QUELLEN DES BÖSEN von Stephan Rick neben Drehstandorten in Neustadt Glewe und Glasin vor allem das ehemalige DDR-Vorzeigedorf Mestlin im Landkreis Ludwigslust-Parchim als authentische Kulisse für einen Blick in die Nachwendezeit. Für Torsten Wackers MV-geförderte Serie RETOURE waren Cast und Stab 15 Tage in Schwerin und Umgebung unterwegs.

Fahri Yardim und Henriette Confurius als Ermittlerduo Koray Larssen und Ulrike Bandow © Wüste Medien

Setbesuch in Mestlin (v.l.n.r. Filip Schnack, Fahri Yardim, Henriette Confurius, Stephan Rick (Regie), Antje Naß (MV Filmcommission),Marco Voß (MV Filmförderung), Björn Vosgerau (Wüste Film GmbH)) © Wüste Film / Anke Neugebauer

Stefanie Stappenbeck, Torsten Wacker (Regie) und Wanja Mues © NDR/Kinescope Film/Timo Schwarz

Dreharbeiten RETOURE in Schwerin © MV Filmförderung
Des Weiteren haben im vergangenen Jahr insgesamt drei geförderte Dokumentarfilme in unterschiedlichen Teilen MVs gedreht: Jörg Herrmanns Portrait VOM KELTERN- DAS LEBEN DER HELGA SCHUBERT über eine der bedeutendsten Autorinnen Mecklenburg, GLAUBT NIE, WAS ICH SINGE-WENZEL von Lew Hohmann über den DDR-Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel, Dieter Schuhmanns DANN GEHSTE EBEN NACH PARCHIM und Paul Raatz NEULAND über die Vorpommersche Gemeinde Loitz.

Wenzel und Band in WENZEL- GLAUBT NIE, WAS ICH SINGE © SANSIBAR

Andreas Dresen in WENZEL-GLAUBT NIE, WAS ICH SINGE © CLIPFILM

Dreharbeiten in Loitz © Jean-Pierre Meyer-Gehrke

Regisseur Paul Raatz bei den Dreharbeiten für NEULAND © Jean-Pierre Meyer-Gehrke
MV Filmförderung unterstützt Talentfilme im Land
Zwei Talentprojekte erhielten 2022 eine besondere Förderung im Rahmen des Fifty-Fifty-Abkommens mit dem ZDF/ Das kleine Fernsehspiel und wurden mit insgesamt über einer Million unterstützt. Darunter das Plattenbau-Drama MELS BLOCK unter der Regie von Mark Sternkiker und Loraine Blumenthals Dokumentarfilm ABSEITS-EICHI UND DER FC-PIO über einen Fußballtrainer mit ehemaliger Neo-Nazi – Vergangenheit mit insgesamt über Einer Millionen Euro gefördert. Beide Filme beginnen dieses Jahr in MV zu drehen. Ebenfalls von der MV Filmförderung unterstützt wurden Benjamin Krammes Debütfilm ICH STERBE, KOMMST DU?, welcher einen ungeschönten Blick auf das Thema Tod wagt und Hannah Dörrs boshaft-komödiantischer Kurzfilm IN EWIGKEIT AMEISEN.
Film Commission Vielzahl von Produktionen aus Berlin, Hamburg und München
Die MV Film Commission, die auch nicht-geförderte Produktionen im Land betreut, verzeichnet darüber hinaus eine Vielzahl von Serien- und TV-Produktionen an verschiedenen Drehorten in MV. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk produzierte auch 2022 jeweils zwei Folgen der beliebten TV-Serien STRALSUND, POLIZEIRUF 110 in Rostock, die Bavaria Fiction Produktion KÄTHE UND ICH in Waren an der Müritz, fünf Folgen des USEDOM KRIMI und drei Folgen PRAXIS MIT MEERBLICK auf der Insel Rügen. In der Landeshauptstadt Schwerin entstand die neue Vorabendserie HOTEL MONDIAL und SOKO WISMAR ging mit 75 Drehtagen in die Produktion der 20. Staffel. Drei TV-Mehrteiler verzeichnen ebenfalls Drehtage in MV: ZDF ZEITGESCHICHTE- EIN TAG IN DER DDR sowie die beiden RTL-Produktionen DER FALL BARSCHEL und das Gute-Zeiten-Schlechte-Zeiten Spin-Off LEON – KÄMPF UM DEINE LIEBE.
Für Ekrem Ergüms DIE UNLANGWEILIGSTE SCHULE DER WELT – AUF KLASSENFAHRT standen Komiker Max Giermann sowie Oliver Korittke und Felicitas Woll zusammen mit den Hauptdarstellern Lucas Herzog und Serkan Kaya vor der Kamera. Gedreht wurde zehn Tage im Herrenhaus Hohenholz in der Vorpommerschen Gemeinde Greifswald.

STRALSUND – DER LANGE SCHATTEN: Kommissar Karl Hidde (Alexander Held) und seine neue Kollegin Jule Zabek (Sophie Pfennigstorf) © ZDF / Sandra Hoever

SOKO WISMAR 20. Staffel © ZDF/Meyerbroeker

PRAXIS MIT MEERBLICK – DORNRÖSCHEN © ARD Degeto/Boris Laewen

Drehstart KÄTHE UND ICH ((v.l.n.r): Saskia Vester, Christoph Schechinger mit Hündin Hoonah, Hildegard Schroedter, Oona Devi Liebich, Ulrich Brandhoff) © ARD / Andrea Hansen

Drehstart HOTEL MONDIAL in Schwerin (v.l.n.r. Joy Ewulu, Lea Sophie Salfel, Gesine Cukrowski, Agnes Mann ) © ZDF / Maik Floder

Dreharbeiten USEDOM KRIMI © NDR/ARD Degeto / Oliver Feist

Drehstart USEDOM KRIMI (Hintere Reihe v.l.n.r.: Ada Philine Stappenbeck, Lilly Charlotte Dreesen, Rikke Lylloff, Katrin Sass; Vordere Reihe v.l.n.r.: Jörg Schüttauf, Grzegorz Muskala (Regie); Till Firit ) © NDR/ARD Degeto/Oliver Feist

Drehstart DIE UNLAGWEILIGSTE SCHULE DER WELT © Tobis Film

Dreharbeiten von DIE UNLANGWEILIGSTE SCHULE DER WELT im Herrenhaus Hohenholz
Erfolgreiche Kinostarts und Auszeichnungen für MV-Filme
Zwei MV-geförderte Filme waren 2022 für den Deutschen Filmpreis nominiert. 2021 bereits auf dem Filmfestival Locarno ausgezeichnet, ging Saskia Rosendahl im vergangenen Jahr mit ins Rennen um die LOLA als „Beste weibliche Hauptdarstellerin“. NIEMAND IST BEI DEN KÄLBERN hatte gleich mehrfach Grund zum Jubeln: ebenfalls nominiert für den Deutschen Filmpreis 2022 war Godehard Giese als „Beste männliche Nebenrolle“ und schließlich mit einer LOLA ausgezeichnet wurde der Film für die „Beste Tongestaltung“ (Jonathan Schorr, Dominik Leube, Gregor Bonse, John Gürtler). In der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ waren Guido Schwab und Marcel Lenz für WEM GEHÖRT MEIN DORF? von Regisseur Christoph Eder nominiert. Der Film erhielt ebenfalls eine Nominierung für den Deutschen Dokumentarfilmpreis.

Saskia Rosendahl als Christin in NIEMAND IST BEI DEN KÄLBERN © Weydemann Bros. / Max Preiss

Godehard Giese in NIEMAND IST BEI DEN KÄLBERN © Weydemann Bros. / Max Preiss

WEM GEHÖRT MEIN DORF? © jip Film & Verleih

© Jip Film & Verleih
Kinoerfolge feierte der MV-geförderte Spielfilm MITTAGSSTUNDE von Regisseur Lars Jessen: seit seiner Premiere am 22. September war das Familiendrama lange Zeit auf Platz Eins der Arthouse-Kinocharts und gewann zudem den Gilde-Filmpreis „Bester deutscher Film“.
ALFONS ZITTERBACKE: ENDLICH KLASSENFAHRT eröffnete 2022 das Deutsche Kinder Medien Festival „Goldener Spatz“ und die 17. Schulkinowochen in MV, welche mit 24.000 Kindern und Jugendlichen aus dem ganzen Land Teilnehmer:innenrekorde brach.

Hildegard Schmahl und Charly Hübner in MITTAGSSTUNDE © Majestic / Christine Schröder

die junge Marret (Gro Swantje Kohlhof) und Ingwer als Kind (Lennard Conrad)

ALFONS ZITTERBACKES ENDLICH KLASSENFAHRT mit Lisa Moell, Egon Werler, Leni Deschner und Luis Vorbach © Violetta Grimm / X-Filme Creative Pool / X-Verleih

Thorsten Merten als Lehrer Flickendorf in ALFONS ZITTERBACKE – ENDLICH KLASSENFAHRT © Violetta Grimm / X-Filme Creative Pool / X-Verleih
Premieren MV- geförderter Filme auf Festivals
Uraufführung feierten der feministische Action-Thriller GENERATION TOCHTER von Marielle Sjømo Samstad und der Dokumentarfilm GLAUBT NIE, WAS ICH SINGE-WENZEL auf den 56. Internationalen Hofer Filmtagen. Tina Tripps Dokumentarfilm ZWISCHENSAISON über junge Auszubildende in der Gastronomie auf der Insel Usedom war auf dem 18. Achtung Berlin Filmfestival, dem 31. Filmkunstfest MV und den 64. Nordischen Filmtagen Lübeck zu sehen.

Alida Stricker in GENERATION TOCHTER © Finnegan Godenschweger

Jakob Pönicke am Strand auf Usedom © Florian Lampersberger

Guido Badalamenti und Miriam Mesak in ORPHEA IN LOVE © Dennis Pauls
Der Opernfilm ORPHEA IN LOVE kann 2022 auf eine erfolgreiche Festivaltour durch Deutschland zurückblicken. Seine Premiere feierte der Film auf dem 39. Filmfest München in der Bayerischen Staatsoper. Danach ging die Reise weiter zu den Filmtagen in Hof, auf das 32. Filmfestival Cottbus, auf die 44. Biberacher Filmfestspiele und zum 32. Kinofest Lünen. OPHEA IN LOVE eröffnete zudem die von der MV Filmförderung geförderten 16. Ahrenshooper Filmnächte auf dem Fischland-Darß und gewann den Förderpreis. Anfang dieses Jahres führte es das Opernpasticcio bis in die Niederlande auf das International Filmfestival Rotterdam.