• MVF vergibt seit Gründung insgesamt 4,4 Mio. Euro Fördermittel für 80 Projekte
  • 3,8 Mio. Euro für Förderung von Filmen und Serien, davon 3,3 Mio. Euro Produktionsförderung für Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme
  • 131% Regionaleffekt
  • 528 Drehtage für Spielfilme und Serien

Seit Gründung der MV Filmförderung im vergangenen Dezember wurden insgesamt 80 Projekte und Veranstaltungen mit einem Gesamtfördervolumen von 4,4 Millionen Euro unterstützt. In den Bereichen Produktionsförderung, Stoff- und Projektentwicklung erhielten 26 Spielfilme, 15 Dokumentarfilme, zehn Kurzfilme und fünf Serienprojekte eine Förderung von insgesamt 3,7 Millionen Euro, davon entfallen 3,3 Millionen Euro auf den Bereich Produktion. Mit elf bewilligten Zuschüssen in der Kategorie Talentförderung unterstützte die MV Filmförderung außerdem die Qualifizierung und Weiterbildung von Fachkräften aus Mecklenburg -Vorpommern.

Der Regionaleffekt – also das Verhältnis zwischen den bewilligten Fördergeldern und den durch die Produktion in Mecklenburg-Vorpommern ausgegebene Geldern – lag bei 131 Prozent wodurch regionale Ausgaben in Höhe von 5,7 Millionen Euro erzeugt werden. Darüber hinaus wurden zehn Projekte unterstützt, die aufgrund der Corona-Krise Mehrkosten bei Dreharbeiten aufzubringen hatten und neue Stoffe von Filmschaffenden, die die Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern thematisieren.

„Die MV Filmförderung hat im ersten Jahr ihres Bestehens trotz erschwerter Bedingungen durch die Corona-Pandemie eine arbeitsfähige Förderstruktur aufgebaut und sich als kulturwirtschaftliche Film- und Medienförderung in Mecklenburg-Vorpommern etabliert. So finden sich unter den geförderten Projekten sowohl eine Vielzahl vielversprechender Nachwuchsprojekte als auch Produktionen renommierter Regisseurinnen und Regisseure, deren Stoffe eine große Bandbreite aktueller und politisch relevante Aspekte abbilden aber auch historische Themen aufarbeiten und darüber hinaus vor allem auch einen hohen Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern und den Menschen von hier zeigen und so MV thematisch in seiner ganzen Vielfalt und Tradition präsentieren“, erklärt der Geschäftsführer der MV Filmförderung Olaf Jacobs. „Unser Land wird als Produktionsstandort noch wichtiger und wir können schon jetzt einen deutlichen Aufschwung in der Branche spüren. Unser Ziel ist es diese positive Entwicklung weiter voranzutreiben und als Partner und Berater für Film- und Medienschaffende den Filmstandort Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig zu stärken.“

Drehtage in MV konnten fast verdoppelt werden

Diese Tendenz spiegelt sich auch bei den Drehtagen, die das Land im Jahr 2021 zu verzeichnen hat, wider: So wurde im Bereich Spielfilm und Serie trotz der Corona-Pandemie insgesamt 528 Tage in Mecklenburg-Vorpommern gedreht – im vergangenen Jahr waren es 283 Drehtage. Auch die Neuansiedlung von Kreativen und Dienstleister:innen, wie der Sound-Design-Firma FOLEY FARMERS, Casting- und Komparsenagenturen und Location-Scouts unterstreicht diese Entwicklung.

Ein Fokus wurde bei der Vergabe der Mittel wurde u.a. auf Nachwuchsprojekte gelegt. So sind mehr als ein Drittel der geförderten Projekte von Nachwuchstalenten, die ihre Filme größtenteils in Mecklenburg-Vorpommern realisiert haben und werden. Darunter z.B. der Kinospielfilm ALASKA des Rostocker Regisseurs Max Gleschinski, der in diesem Sommer mit einer hohen Beteiligung an Dienstleister:innen und Filmschaffenden aus dem Nordosten rund um die Müritz gedreht wurde sowie der Dokumentarfilm NEULAND für den Regisseur Paul Raatz ein Jahr hinter die Fassade der vorpommerschen Gemeinde Loitz blickt.

Auf der Insel Usedom wurde zudem der Spielfilm ALFONS ZITTERTBACKES CHAOTISCHE KLASSENFAHRT (Regie: Mark Schlichter) gedreht, der im Sommer 2022 Kinostart feiern wird. In Ludwigslust standen Paula Beer und Katja Riemann für die internationale Koproduktion LAST SONG FOR STELLA (Regie: Killian Riedhof) vor der Kamera.

Für Dieter Schumanns Dokumentarfilm DANN GEHSTE EBEN NACH PARCHIM, in dem er drei junge Schauspielerinnen und Schauspieler an einem Theater in der mecklenburgischen Provinz begleitet sowie das Porträt VOM KELTERN – DAS LEBEN DER HELGA SCHUBERT (Regie: Jörg Herrmann) über eine der bedeutendsten Autorinnen Mecklenburg-Vorpommerns laufen derzeit die Dreharbeiten.

Erfolgreiche Kinostarts, Veranstaltungen und Festivals

Im Bereich Verleih-, Vertriebs- und Präsentationsförderung wurden drei Projekte unterstützt, u.a. die Präsentation des in Mecklenburg-Vorpommern geförderten und gedrehten Spielfilmes NIEMAND IST BEI DEN KÄLBERN (Regie: Sabrina Sarabi) auf dem Filmfestival in Locarno, wo Hauptdarstellerin Saskia Rosendahl im Nachwuchs-Wettbewerb als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde. Auch der Kinostart des Dokumentarfilmes WEM GEHÖRT MEIN DORF? von Christoph Eder, der von seinem Heimatort auf Rügen erzählt, wurde 2021 durch die MV Filmförderung unterstützt.

Auch besondere Filmveranstaltungen wurden 2021 durch die MV Filmförderung gefördert, darunter die bundesweite Dokumentarfilminitiative LETs DOK, die u.a. in Ludwigslust und Ulrichshusen stattfand. Zudem wurden Mittel für zahlreiche Filmfestivals im Land vergeben, darunter das FILMKUNSTFEST Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin, das FiSH Filmfestival in Rostock, die dokumentART in Neubrandenburg und das Darßer Naturfilmfestival.

Gerade die Kinos und Festivals im Land mussten massiv unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden. Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung gegenüber der Branche wurde deshalb auch das Preisgeld für den Kinokulturpreis auf insgesamt 100.000 Euro erhöht. Der Kinokulturpreis wurde in diesem Jahr zum dritten Mal an gewerbliche und nicht-gewerbliche Spielstätten im Land vergeben.

Film Commission verzeichnet Dreharbeiten für weitere Produktionen und TV-Serien

Wie die Jahre zuvor drehte der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch 2021 jeweils zwei Folgen für die beliebten TV-Serien STRALSUND, POLIZEIRUF 110, KÄTHE UND ICH und jeweils drei Folgen USEDOM-KRIMI und PRAXIS MIT MEERBLICK. Für die ZDF-Serie ELLA SCHÖN wurden in diesem Jahr drei statt zwei Folgen mit insgesamt 29 Drehtagen realisiert.

Auf der Insel Rügen und in Stralsund fanden zudem Dreharbeiten für den ZDF-Mehrteiler FREUNDE SIND MEER (40 Drehtage), das GUTE ZEITEN-SCHLECHTE ZEITEN-Special LEON – GLAUB NICHT ALLES, WAS DU SIEHST und für die ZDF-Serie DER ALTE statt.

Auch bekannte Regisseur:innen nutzen für ihre neuen Projekte den Drehstandort Mecklenburg-Vorpommern. So drehte Aelrun Goette für ihren Kinospielfilm IN EINEM LAND, DAS ES NICHT MEHR GIBT in Nienhagen. In den Hauptrollen spielen Marlene Burow, Claudia Michelsen, Sabin Tambrea, Peter Schneider und Jördis Triebel. Regisseur Dominik Graf drehte in Carwitz seinen Dokumentarfilm JEDER SCHREIBT FÜR SICH ALLEIN.

In Rerik, Börgerende und Rostock stand zudem die mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin Lena Urzendowsky für den Spielfilm JENSEIT DER BLAUEN GRENZE (Regie: Sarah Neumann) vor der Kamera. Für den ARD-Fernsehfilm MCLENBURGER – EINMAL IM LEBEN mit Steffi Kühnert, Lasse Myhr, Martin Brambach und Judith Engel in den Hauptrollen wurde in Pasewalk gedreht. Fahri Yardim drehte für SAFAHRI – EINE REISE ZU DEN ELEMENTEN  u.a. auf der Greifswalder Oi. Das SKY- Serienformat ist ab dem 24.12.21 auf SKY Nature zu sehen.

Neu in 2022: Einführung Grüne Mindeststandards und digitales Format für Filmschaffende

Gemeinsam mit Produktionsunternehmen, Sendern, VoD-Diensten und anderen Filmförderern hat die MV Filmförderung in einem gemeinsamen Arbeitskreis einheitliche ökologische Mindeststandards für nachhaltige Produktionen entwickelt. Ab kommendem Jahr müssen sich Produzent:innen mit der Antragstellung verpflichten, mindestens 18 von 21 Kriterien für nachhaltiges Produzieren einzuhalten. So soll den zum Teil hohen CO2-Emissionen und Ressourcenverbräuchen bei Filmproduktionen entgegenwirkt und ein verstärkter Beitrag zum Klima- und Umweltschutz geleistet werden.

Zudem wird die MV Filmförderung in regelmäßigen Abständen ein digitales Format für Filmschaffende und Antragsteller:innen anbieten, bei dem Expert:innen zu verschiedenen Themen und Schwerpunkten aus dem Bereich Filmförderung informieren.